Adventskalender #SchönSchönerSchöneberg

Der Advent ist gerettet!

Ich habe etwas Besonderes für euch vorbereitet: ab morgen findet ihr jeden Morgen in eurem virtuellen Adventskalender ein Türchen, das euch ins Herz von Schöneberg führt! Ich zeige euch meinen Kiez.

Freut euch auf schöne Orte, verborgene Schätze und spannende Details! Natürlich alles verknüpft mit Politik für Schöneberg.


Türchen 1: Der Nollendorfplatz

Hier spiegelt sich der Kiez in all seiner Vielfältigkeit. Immer, wenn ich den U-Bahnhof in Regenbogenfarben auf dem Heimweg leuchten sehe, freue ich mich, hier Politik machen zu dürfen.

Der Nollendorfplatz ist das Tor zum Regenbogenkiez. Dazu morgen mehr hinter Türchen Nr. 2

Auch wichtiges Gedenken gibt es am Nollendorfplatz: Der Gedenkstein „Rosa Winkel“ ist am Gebäude des U-Bahnhofes angebracht. Er erinnert an die Verfolgung homosexueller Männer durch die Nationalsozialisten.

Die Aufschrift des Gedenksteins lautet: „Totgeschlagen / Totgeschwiegen – Den homosexuellen Opfern des Nationalsozialismus.

Noch ein paar historische Infos zum Platz: Der Nollendorfplatz war in seiner Entstehung Teil des Generalzugs (hier wurden Straßen und Plätze im 19. Jahrhundert zwischen Kreuzberg und Schöneberg ausgebaut und nach Heerführern oder Schauplätzen der so genannten Befreiungskriege gegen Napoleon benannt. Nollendorf war also Ort einer Schlacht, die Heinrich von Kleist (Kleiststraße…) als General geführt hat.

Am Nollendorfplatz befindet sich auch das Metropol (vorher: Theater am Nollendorfplatz, Neues Schauspielhaus und Goya genannt). Hier war 1930 die Erstaufführung von „Im Westen nichts Neues“ unter Drangsalierung durch die SA. Kurz danach wurde dieser Anti-Kriegs-Film verboten. Kennt ihr den Nickelmann-Brunnen? Der grottenartige Brunnen wurde 1904 für das Seerosenbassin am Nollendorfplatz errichtet. Nach Kriegsende wurde der Nollendorfplatz nicht mehr in seinem ursprünglichen Zustand zurückgebaut. Somit auch nicht das Bassin vor dem Springbrunnen. Die SPD-Fraktion in der BVV (von Nihan Dönertas) hat sich 2017 für die Wiederherstellung dieses Denkmals eingesetzt. Nickelmann ist übrigens eine altdeutsche Bezeichnung für einen Wassergeist.


Türchen 2: Der Regenbogenkiez

Der Kiez rund um Nollendorfplatz, Fuggerstraße, Motzstraße ist seit über 100 Jahren das Herz der queeren Community, prägt die Gegend und macht sie lebendig und vielfältig. Es gibt Traditionslokale und –läden genauso wie Beratungsstellen, die den Regenbogenkiez einmalig machen. Die Regenbogenstele am Beginn der Motzstraße ist ein Symbol dafür.

In den 1920er Jahren entstanden die ersten „Tanzlokale für Herren“. Trotz der gesetzlichen Verbote in der Weimarer Republik und der damaligen Moralvorstellungen war hier vieles möglich, und so wurde Schöneberger zum selbstbewussten Ort der queeren Szene.

Nach den Schrecken des Nationalsozialismus konnte die Szene im gleichen Kiez wieder Fuß fassen. 

Heute ist Gegend ohne Regenbogen nicht denkbar. Der CSD und das Lesbisch-Schwule Straßenfest sind zwei besonders sichtbare Highlights jedes Jahr.

Doch das Corona-Jahr geht auch am queeren Kiez nicht spurlos vorbei. Viele Gewerbetreibende und queere Kulturschaffende sorgen sich um die Zukunft. Auch die Feste und Projekte sind betroffen. Die Christmas Avenue, die von mir in der BVV unterstützt wurde, musste jetzt auch in den Frühling 2021 verschoben werden. An diesen Projekten hängen nicht nur Geld und Existenzen, auch sehr viel Herzblut und dringend notwendige Sichtbarkeit für die queere Szene. Ich werde mich dafür einsetzen, dass die besonderen Belange des Regenbogenkiezes in der Landespolitik Gehör finden.


Türchen Nr. 3: Wittenbergplatz

Viele glauben, der Wittenbergplatz gehört bereits zu Charlottenburg, aber er liegt natürlich in Schöneberg.

Bekannt ist er vor allem durch das KaDeWe. Das Kaufhaus des Westens ist ein Luxus-Warenhaus, das Tourist*innen aus aller Welt anzieht. Die Feinkostabteilung lohnt sich dabei besonders. Aktuell finden Harry Potter-Fans in der Spielzeugabteilung ein paar Highlights. Eröffnet wurde das KaDeWe 1907 nach dem Vorbild amerikanischer Warenhäuser. Während der Deutschen Teilung war es auch Symbol des Wirtschaftswunders und Schaufenster des Westens.

Aber auch der U-Bahnhof ist spannend.  Er verbindet die U-Bahnlinien U1, U2 und U3. Die Eingangshalle ist sehr repräsentativ. Übrigens findet sich auf Bahnsteig I ein Schild der Londoner U-Bahn. Das war ein Geschenk zum 50. Geburtstag der Berliner U-Bahn (1952).

Am U-Bahnhof befindet sich auch das Mahnmal „Orte des Schreckens“. Es erinnert an die Orte des Schreckens, die während der Zeit des Nationalsozialismus erbaut und betrieben wurden. SPD und Grüne haben sich in der BVV dafür eingesetzt, dass dieses Mahnmal wieder mehr im Zentrum steht.

Historisch: Benannt wurde der Wittenbergplatz auch wieder im Generalszug nach einem Schlachtenort in den Befreiungskriegen gegen Napoleon im 19. Jahrhundert.


Türchen Nr. 4: Viktoria-Luise-Platz

Im Bayerischen Viertel liegt dieser Schmuckplatz. Der Viktoria-Luise-Platz wurde 1900 eingeweiht und trägt den Namen der einzigen Tochter von Kaiser Wilhelm II.

Der Platz wurde im spätbarocken Stil mit symmetrischen Blumenbeeten, Blumenrabatten, Pergola und Bildwerken angelegt. Im Westen steht eine Kolonnade aus Sandstein.

2015-2017 gab es viele Diskussionen rund um die Bepflanzung des Platzes, der ein Gartendenkmal ist. Am Ende wurden die baulichen Anlagen saniert und ein neuer Pflanzplan für die Beete erstellt. Er erstrahlt jetzt wieder in bunten Farben.

Der Viktoria-Luise-Platz wurde nicht umsonst schon mehrfach zum schönsten Platz Berlins gewählt. Hier treffen sich jung und alt, Schöneberger*innen und Tourist*innen.

Einige Highlights am Platz:

Der Lette-Verein hat hier seinen Sitz. Ursprünglich 1866 als „Verein zur Förderung der Erwerbstätigkeit des weiblichen Geschlechts“ gegründet. Heute ein Berufsausbildungszentrum für junge Frauen und Männer in vorwiegend künstlerischen Berufen sowie Hauswirtschaft und technische Fächer. Es gibt auch ab und zu Bildungsangebote für Externe. Ich habe hier mal einen tollen Flipchart-Kurs besucht.

Foto Meyer ist eine weitere Institution am Platz und bietet alles für Fotofreunde.

Eine Besonderheit ist noch die U-Bahn. Am Viktoria-Luise-Platz fährt die U4. Sie wurde 1910 eröffnet und ist nur 3 Kilometer lang. Vom Nollendorfplatz bis zum Innsbrucker Platz verkehrt sie ausschließlich in Schöneberg. Wir haben also unsere eigene U-Bahnlinie 😊


Türchen Nr. 5: Dennewitzplatz – Gabenzaun-Special

Bevor es um den Platz selbst geht, möchte ich das heutige Türchen für ein wichtiges Anliegen nutzen: Gabenzäune für obdachlose und von Armut betroffene Menschen.

Am Dennewitzplatz gibt es jetzt wieder einen Gabenzaun. Der wurde vom Outreach Präventionsteam im Schöneberger Norden wieder eingerichtet. Vielen Dank dafür. An den Gabenzaun können alle niedrigschwellig Lebensmittel und Hygieneartikel sowie Kleidung hängen. Wichtig ist: alles muss wetterfest und gut verpackt sein und einzeln beschriftet. Die Gabenzäune sind im Frühjahr entstanden, weil viele Unterstützungseinrichtungen wie Tafeln schließen mussten. Und auch jetzt können noch nicht alle wieder im normalen Modus unterstützen. Also: bringt was zu einem Gabenzaun in eurer Nähe. Eine Übersicht gibt es auf gabenzaun.de

Ich setze mich seit mehreren Monaten dafür ein, dass die Idee der Gabenzäune auch langfristig erhalten bleibt. Es haben sich viele Freiwillige gefunden, die sich engagiert haben. Und für viele Menschen waren die Gabenzäune eine wichtige Einrichtung in einer schweren Zeit. Der Runde Tisch Obdachlosigkeit im Bezirk hat sich auf meine Initiative hin mit dem Thema Gabenzäune beschäftigt und auch Ehrenamtliche dazu eingeladen. Ich bleibe an dem Thema weiter dran.

Zum Platz selbst natürlich auch noch ein paar Worte:

Der Platz wird geprägt von der Lutherkirche. Weiter nördlich in der Dennewitzstraße gibt es übrigens noch ein besonderes Haus: Durch das Haus fährt die U-Bahn. Ein Beispiel für interessante Verkehrsplanung zur Gründerzeit.


Türchen Nr. 6: Der Bayerische Platz

Der Bayerische Platz ist der schöne Mittelpunkt im Bayerischen Viertel. Angelegt als Schmuckplatz vor über 100 Jahren, im Zweiten Weltkrieg größtenteils zerstört, 1958 mit vier Springbrunnen wieder als hergerichtet.

2007 haben sich engagierte Anwohner*innen und Gewerbetreibende zusammengeschlossen zur Initiative Quartier Bayerischer Platz. Ihr Ziel: den Platz und die Aufenthaltsqualität verbessern.

So wurde der U-Bahnhof dann in seiner heutigen Form gestaltet. Im Aufbau gibt es ein Lokal und eine Dauerausstellung zur Geschichte der Jüd*innen aus dem Bayerischen Viertel. Viele Jüd*innen lebten hier im Viertel und wurden während der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft verfolgt und ermordet. Das Flächendenkmal Orte des Erinnerns gibt an 80 Schilder an Straßenlaternen anti-jüdische Verordnungen als Kopien wieder. In der Münchner Straße steht ein Erinnerungsmal an die zerstörte Synagoge.

Auch im U-Bahnhof gibt es viel zu entdecken. Eine schön gestaltete Foto-Ausstellung zeigt dort die Geschichte und Entwicklung des Bayerischen Platzes.

Die Anwohner*innen sind aktiv im Gespräch mit der Bezirkspolitik, denn es gibt noch einiges zu verbessern am Bayerischen Platz: der U-Bahnhof braucht endlich einen Aufzug und der Platz eine öffentliche Toilette. Die Grunewaldstraße quert den Platz und braucht einen ordentlichen Radweg. Besonders am Rand der Grünanlage braucht es mehr Pflege, um gegen Ratten vorzugehen.
Die Lebensmittelnahversorgung muss gesichert werden, nachdem ein kleiner Edeka dort weggegangen ist. Dazu habe ich im vergangenen Jahr Antrag in der BVV gestellt.


Türchen Nr. 7: Buchladen am Bayerischen Platz

Türchen 7 #SchönSchönerSchöneberg

Wir gratulieren dem Buchladen am Bayerischen Platz, der erneut einen Deutschen Buchhandlungspreis erhalten hat. Damit werden inhabergeführte Buchhandlungen ausgezeichnet, die literarisches Sortiment oder ein kulturelles Veranstaltungsprogramm anbieten, die innovative Geschäftsmodelle verfolgen oder sich im Bereich der Lese- und Literaturförderung engagieren.

Michael Biel und ich waren vor ein paar Wochen in der Buchhandlung und haben Christiane Fritsch-Weith und ihr Team zu dieser Anerkennung beglückwünscht. Mit Büchern haben wir uns natürlich auch gleich eingedeckt. U.a. mit einem Buch über den Buchladen.

Der Buchladen am Bayerischen Platz wurde vor über 100 Jahren gegründet und hat damit den Kiez und das Leben vieler Schöneberger*innen geprägt. Ein Paradies für alle Leseratten!

Mehr unter: https://www.buchladen-bayerischer-platz.de/


Türchen Nr. 8 Goltzstraße und Akazienstraße

Flanieren, Essen, Bummeln, Geschenke kaufen, Schönes und Besonders entdecken…all das geht am besten in der Goltzstraße und in der Akazienstraße in Schöneberg.

Hier gibt es Kiezcharme und viele Gewerbetreibende, die für eine gemütliche und bunte Straße sorgen.

Es gibt alteingesessene Geschäfte und individuelle Boutiquen. Weinhandlungen, Feinkostgeschäfte und Dekoläden.
Ein Highlight ist immer das Café Bilderbuch. Gemütlich und lecker.
Und witzige Geschenke gibt es bei Mobilien in der Goltzstraße.

Ich freue mich darauf, wenn die Straße wieder voll und lebendig sein kann. Das ist momentan keine einfache Zeit für viele Gewerbetreibende. Bund, Land und Bezirk unterstützen mit vielfältigen Hilfen. Das ist nicht immer perfekt und passgenau für jede*n. Aber ich habe mit vielen gesprochen, die insbesondere die sehr schnellen Hilfen des Landes Berlin gelobt haben. Es ist wichtig, hierzu im Gespräch zu bleiben.

In der Goltzstraße habe ich übrigens 2017 einen Stadtbaum gespendet zusammen mit den anderen Schöneberger SPD-Bezirksverordneten. Ich freue mich immer, wie er wächst und gedeiht.

Im Akazienkiez gibt es auch viele Engagierte, die ihren Kiez noch schöner und lebendiger machen wollen. Dieses Engagement ist wertvoll.


Türchen Nr. 9 Apostel-Paulus-Kirche

Die Apostel-Paulus-Kirche wurde dieses Jahr von TipBerlin als ein Highlight in Schöneberg genannt. Zu Recht. Die Gründerzeitkirche aus Backstein steht unter Denkmalschutz. Die Glasmalereien der Kirche haben den Krieg überstanden, wenn auch nicht unbeschädigt. 1960 entstanden drei neue Altarfenster.

Die Kirche ist normalerweise auch Ort für Konzerte und Veranstaltungen. Hingehen lohnt sich aber immer.

Rund um die Apostel-Paulus-Kirche treffen sich viele Menschen im Kiez. Im Corona-Sommer hat das nochmal zugenommen. Das ist einerseits schön, weil es ein lebendiger Ort ist. Andererseits wurden die Anwohnenden belastet durch nächtlichen Lärm und Müll. Hier müssen wir im kommenden Jahr genau hinschauen, um einen lebendigen öffentlichen Raum solidarisch für alle zu ermöglichen.

In den letzten Jahren hat auch der Drogenkonsum rund um diese Ecke an der U7 zugenommen. Und damit teilweise auch Müll und Kriminalität. Vor allem viele Eltern haben sich an die Politik gewandt, da dort auch der Schulweg und ein Spielplatz betroffen waren. Der Bezirk hat reagiert. Ein Drogenkonsummobil ist regelmäßig vor Ort, die Reinigung wurde verstärkt, Kontrollen ebenso. Mit einem Runden Tisch wurden weitere Maßnahmen angestoßen, die die Situation vor Ort verbessert haben.

Und auch neue Dinge entstehen rund um die Kirche: Es gibt einen kleinen Ökomarkt immer donnerstags 12-18h. Der Ort ist und bleibt also lebendiges Zentrum im Akazienkiez.


Türchen Nr. 10 Barbarossaplatz

Der Barbarossaplatz liegt zentral und ist eine kleine Oase in Schöneberg. Der Platz wird manchmal etwas übersehen. Dabei ist er auch sehr besonders. Und er wird bald umgestaltet.

In der Mitte gibt es riesige Plantanen und den so genannten Kinderbrunnen. So genannt, weil Bronzefiguren von Kindern das achteckige Wasserbecken krönen. In einem imposanten Baudenkmal ist sie Volkshochschule und eine Grundschule untergebracht.

Mit dem Alice-Salomon-Park gibt es eine schöne Verbindung Richtung Grunewaldstraße.

Der Platz soll umgestaltet werden. Der Abschnitt vor der Volkshochschule soll für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Für Fußgänger*innen und Fahrräder bleibt der Durchgang weiter möglich. Außerdem ist ein Gehweg am Innenkreis und mehrere Gehwegvorstreckungen geplant. In der BVV wurde die Umgestaltung schon vor Jahren angekündigt und vorgestellt. Auch den Anwohnenden wurde ein zügiger Umbau zugesagt.

Auf meine mndl. Nachfrage in der BVV im Sommer, wann das denn alles endlich mal soweit ist, hat die grüne Stadträtin gesagt, dass der Baubeginn noch nicht feststeht und die Anwohnenden “rechtzeitig” informiert werden. Ich bleibe dran, damit die Menschen endlich Planungssicherheit für “ihren” Platz erhalten.


Türchen Nr. 11: Die Maaßenstraße

Die Maaßenstraße ist wichtige und lebendige Verbindungsstraße zwischen Nollendorfplatz und Winterfeldtplatz. Tourist*innen und Nachbar*innen sind hier unterwegs, sitzen bei schönem Wetter in den Restaurants und Bars und flanieren durch die Geschäfte.

An der Maaßenstraße scheiden sich die Geister.

Als ich in den Kiez gezogen bin, war die Straße vor allem geprägt von viel Blech. Es gab eine kleine Mittelinsel und links und rechts davon sind Autos gerast oder haben Autos geparkt. Als Fußgänger*innen keine angenehme Stelle.

Vor einigen Jahren wurde die Maaßenstraße im Zuge eine Verkehrsversuches zur Begegnungszone umgebaut. Es sollte besser werden für den Fußverkehr und den Radverkehr. Das hat in Teilen sogar funktioniert. Die Evaluierungen zeigen, dass sich das Verkehrsaufkommen verringert hat. Der Anteil des Fußverkehrs hat sich erhöht. Und es ist bei schönem Wetter auch gut was los. Die gesamte Auswertung gibt es hier: https://www.berlin.de/sen/uvk/verkehr/verkehrsplanung/fussverkehr/begegnungszonen/

Was aber nicht gelungen ist, ist der Charakter der Straße als echte Begegnungszone. Die Gestaltung wirkt immer noch provisorisch und nicht gemütlich. Nach der Evaluierung sollten es daher 2019 auch nochmal Umbauarbeiten geben. Es gab sogar schon einen favorisierten Entwurf mit stärkerem Boulevard-Charakter. Passiert ist allerdings nichts! Die SPD-Fraktion in der BVV hat das mehrfach thematisiert und schnelle Klarheit und Verbesserungen gefordert.

Eine wichtige Forderung für Radfahrende haben wir auch in diesem Jahr gestellt: Die Fahrradspur bei Edeka soll mit so genannten „Leitboys“ gesichert werden, um das Radfahren dort sicherer zu machen.


Türchen Nr. 12: Der Winterfeldtplatz

Ein echtes Highlight im Schöneberger Kiez: Jeden Mittwoch und Samstag gibt auf dem Markt auf dem Winterfeldtplatz Leckereien, Blumen und viele schöne Sachen. Hier treffen sich Jung und Alt, Neu- und

Alt-Schöneberger*innen. Viele haben sicher auch ihren Lieblingsstand. Meiner ist Barbaras Küche mit dem leckersten Salaten, Quiches und Kuchen. Ich verrate euch auch meine Lieblingsleckerei: Marmorkuchen 😊

Auf dem Platz finden auch immer mal wieder Veranstaltungen statt. Sei es Kundgebungen zur Wahl oder die Mobilitätserprobung des Projektes Kiezerfahren im August 2020.

Auffällig ist auch das Haus mit Wellen und Rundungen des Berliner Architekten Baller. Das war auch schon Filmkulisse, zuletzt in der Netflix-Serie Unorthodox.


Türchen Nr. 13: Steinmetzstraße

In der Steinmetzstraße ist das Nachbarschaftszentrum der zentrale Ort. Es ist 2004 entstanden, um für die zahlreichen Familien mit Migrationsgeschichte im Kiez einen Anlaufpunkt zu schaffen. Dieses Ziel verfolgt der Leiter Hamad Nasser engagiert in Kooperation mit vielen Partner*innen im Kiez.

Als die SPD-Fraktion einen Vor-Ort-Tag im Schöneberger Norden hatte, führte uns dieser auch ins Nachbarschaftszentrum mit seinen vielfältigen Aktivitäten. Ich war u.a. Ende September zu Gast. Dort wurde mit viel Engagement eine der Spielstraßen zum autofreien Tag gestaltet mit dem Nachbarschaftszentrum und dem Projekt Kiezerfahren.

Ich freue mich auf die kommenden Besuche und Gespräche vor Ort.

Es gibt im Nachbarschaftszentrum viele Angebote für Familien in den Bereichen Bildung, Erziehung und Beratung. Besonders toll finde ich die Vätergruppe, die ich mit der SPD-Fraktion bereits kennenlernen durfte. Seit über 14 Jahren besteht das Väternetzwerk, um sich zum Thema „Vater sein“, Rollenverständnis sowie zu gesellschaftlichen Fragen des sozialen Zusammenhalts und Partizipation zu organisieren.

In der nördlichen Steinmetzstraße gibt es Diskussion rund um eine dauerhafte Verkehrsberuhigung. Aufgekommen ist sie durch eine Baustelle. Diese hat eine angenehme Beruhigung in dem Straßenabschnitt gebracht ohne an anderer Stelle zu spürbaren Behinderungen zu führen. Die SPD-Fraktion im Bezirk hat das vor einem Jahr bereits unterstützt mit einem Antrag in der BVV.


Türchen Nr. 14: URBAN NATION

Ein Museum für urbane Kunst.

Ein ganzes Haus als Kunstwerk.

Schöneberg als Schaufenster der Street Art in Berlin.

All das beschreibt das URBAN NATION Museum for Contemporary Art ganz gut. URBAN NATION und das URBAN NATION Museum ist eine Initiative der Stiftung Berliner Leben, die von der Gewobag AG gegründet wurde.

Die Arbeit soll den kreativen Austausch zwischen Kunstschaffenden und Berliner*innen fördern. Außerdem soll die Integration und die Partizipation durch kulturelle Bildungsangebote in den Berliner Kiezen unterstützt werden.

Die Fassade des Museums wechselt und wird von Künstler*innen aus der ganzen Welt bespielt. Auch drumherum, an den Fassaden der Bülowstraße, haben bekannte Urban-Art-Größen gesprühte und geklebte Kunstwerke hinterlassen.

Egal, wann ihr kommt, das Haus sieht also nie gleich aus. Momentan ist das Museum geschlossen. Merkt euch einen Besuch also schonmal für 2021 vor. Und in der Zwischenzeit können wir uns alle an den lebendig gestalteten Fassaden in der Bülowstraße erfreuen.


Türchen Nr. 15: Potsdamer Straße

Die Potsdamer Straße verbindet Schöneberg und Mitte und ist zentral für den Kiez. Sie spiegelt vieles, was Berlin und Schöneberg zu bieten hat auf knapp 3 Kilometern.

Sie ist eine der verkehrsreichsten Straßen in Berlin, für Radfahrende aber oft ein gefährliches Ärgernis. Gleichzeitig ist sie lebendiges Zentrum für ca. 25.000 Menschen in angrenzenden Wohngebieten und für knapp 2.000 Gewerbetreibende.

Luxusläden, Straßenstrich, Galerien, Designer*innen, spannende Restaurants und gemütliche Imbisse, entlang an Bülowstraße, Pallasseum und Heinrich-von-Kleist-Park – mehrere Welten finden sich entlang der Straße.

Die Interessengemeinschaft Potsdamer Straße setzt sich rund um die Straße ein für Vernetzung und Vertretung von Anwohner*innen, Gewerbetreibenden und Institutionen. Im Frühjahr haben sie für einen Straßenbaum in der Alvenslebener Straße gesammelt. Der wurde vor einigen Tagen gepflanzt – direkt neben einem Straßenbaum, den ich gespendet habe 😊

Die Straße hat auch eine wechselvolle Geschichte:

Ende des 18. Jahrhunderts wurde diese damalige Landstraße zwischen Berlin und Potsdam ausgebaut und befestigt. König Friedrich Wilhelm II. wollte seine Sommerresidenz besser erreichen. 1841 wurde der Bereich zwischen Potsdamer Platz und Kleistpark dann in Potsdamer Straße benannt. Die Stadt wurde moderner und so auch die Straße. Es gab Geschäfte und Fabriken in Hinterhöfen. Immer mehr Menschen wohnten an der und um die Straße. Später entwickelte sich rund um Lützow-, Pallas- und Goebenstraße ein Rotlichtviertel.

Mit dem Mauerbau 1961 war die Potsdamer Straße am nördlichen Ende auf einmal Sackgasse. Das änderte sich erst mit der Friedlichen Revolution 1989 und seitdem ist die Straße in einem steten Wandel. Nicht jeder Wandlungsschritt und jede Geschäftsansiedlung ist dabei positiv. Im Frühjahr beklagten Anwohnende, Gewerbetreibende und auch die SPD-Fraktion in der BVV dagegen, dass ein Waffengeschäft in der Straße eröffnete. Das ist in einer Gegend, in der sich viele für ein friedvolles Miteinander engagieren und in der es beispielsweise ein Böllerverbot zu Silvester schon länger gibt, einfach ein schlechtes Zeichen und Signal – vor allem im Umfeld von Schulen.


Türchen Nr. 16: Die Bülowstraße

Die Bülowstraße ist wieder Teil des sogenannten Generalszuges. Sie wurde 1864 benannt nach einem preußischen General der Befreiungskriege gegen Napoleon.

Die U-Bahnlinie U2 verkehrt hier oberirdisch. Und der Hochbahnhof Bülowstraße ist imposant im Jugendstil erbaut.

Die Bülowstraße verbindet den Nollendorfplatz und den Dennewitzplatz. Ich nutze diese Strecke oft, wenn ich durch den Gleisdreieckpark fahre.

An der Bülowstraße sitzt auch das Finanzamt, eine stete Erinnerung an die pünktliche Abgabe der Steuererklärung.

Beim Dennewitzplatz gibt es den „Bülowbogen“. Wer früher ARD-Vorabendserien geguckt hat, erinnert sich sicher noch an die Serie „Praxis Bülowbogen“ mit Günter Pfitzmann.

In der Bülowstraße gab es eine rege Hausbesetzerszene. Das Haus Nr. 89 wurde 1981 von der Berliner Polizei geräumt. Daraufhin kam es zu Protestesten und die Polizei trieb die Protestierenden bis zur Potsdamer Straße. Dort wurde der 18jährige Klaus-Jürgen Rattay von einem Bus erfasst und getötet. Dieser Tod führte zu vielen Protesten, Solidaritätsbekundungen und gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei. Mir ist dieses Thema schon vor meiner Zeit in Berlin begegnet, ohne zu wissen, dass ich einmal in Schöneberg ganz in der Nähe landen würde. Heinz Rudolf Kunze hat Rattay und der niedergeschlagenen Stimmung der Hausbesetzer*innen nach dem tödlichen Vorfall das Lied „Regen in Berlin“ gewidmet. In der BVV hatte uns die Gedenkplatte für Klaus-Jürgen Rattay beschäftigt, denn diese war im Zuge von Bauarbeiten entfernt wurden. Es ist wichtig, die Erinnerung an die damalige Hausbesetzerszene und an Klaus-Jürgen Rattay auch weiterhin vor Ort sichtbar zu machen.


Türchen Nr. 17: Martin-Luther-Straße

Diese Hauptverkehrsachse teilt die Schöneberger Kieze links und rechts von ihr. Sie ist geprägt vom Verkehr und spiegelt die frühere Idee der autogerechten Stadt mit ihren teilweise sechs Spuren. Schön ist das nicht. Deshalb muss hier dringen was passieren, damit wir zu mehr Gerechtigkeit der Flächen kommen.

An der oberen Martin-Luther-Straße gibt es die Stele Gegen das Vergessen. Sie erinnert mit ihrer roten Schleife und in 22 Sprachen daran, dass HIV Menschen weltweit trifft.

An der Martin-Luther-Straße liegt auch die URANIA. Sie hat das Ziel, wissenschaftliche Erkenntnisse für jede*n zugänglich zu machen. Es gibt viele Veranstaltungen wie Vorträge, Diskussionen, Tagungen, Messen und Kunst. Das aktuelle Programm sieht man meist beim Vorbeifahren auf der riesigen Digitalanzeige.

Die Kreuzung an der Urania ist leider ein Unfallschwerpunkt. Daher hat die SPD-Fraktion in der BVV gefordert, dort mit besseren Gehwegübergängen und einer besseren Führung des Radverkehrs über die Kreuzung mehr Sicherheit zu schaffen.

Die Martin-Luther-Straße führt auch von Norden nach Süden mitten durch das Abteilungsgebiet der SPD Schöneberg-City. Deshalb haben wir uns im Sommer und Herbst intensiv mit der Straße auseinandergesetzt. Es gab vor Ort Begehungen und 2 Workshops. Wir haben jede Mobilitätsart individuell und im Zusammenspiel betrachtet. Und wir haben Thesen entwickelt, die wir auch 2021 weiter diskutieren wollen. Es geht um kurzfristige Maßnahmen und um langfristige Veränderungen in der Martin-Luther-Straße. Ein paar Beispiele?

  • Überwege müssen für den Fußverkehr barrierefrei gestaltet sein
  • Ampelschaltungen müssen überprüft werden. Dazu gab es bereits einen konkreten Antrag der SPD-Fraktion in der BVV Tempo 30 auf der gesamten Martin-Luther-Straße
  • Mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder
  • Mehr Sicherheit für Radfahrende
  • Ladeinfrastruktur für E-Mobilität
  • Komfort an Bushaltestelle verbessern und
  • vieles mehr

Die Martin-Luther-Straße wird mich also auch weiter beschäftigen…


Türchen Nr. 18: Nelly-Sachs-Park

Dieser kleine schöne Park ist mein Tor Richtung Gleisdreieckpark, wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin.

Benannt ist er nach der jüdisch-deutschen Schriftstellerin und Lyrikerin Nelly Sachs, die in Schöneberg lebte als Kind und 1940 vor einem Transport in ein Vernichtungslager der Nazis nach Schweden floh. Nelly Sachs erhielt 1966 den Literaturnobelpreis und verstarb 1970 in Schweden.

Der Park hat eine Liegewiese und wunderschöne Bäume.

Und einen Teich, ein echtes Highlight.

Auch ein großer Spielplatz liegt mitten im Park.

Also, wenn ihr das nächste Mal in der Nähe der Bülowstraße oder des Gleisdreieckparks unterwegs seid, macht einen Abstecher zum Nelly-Sachs-Park.


Türchen Nr. 19: Flaschenhalspark/Gleisdreieckpark

Den Gleisdreieckpark kennt jede*r. Aber wusstet ihr, dass der südliche Teil zwischen Yorckstraße und Monumentenstraße “Flaschenhalspark” heißt und in Schöneberg liegt? Der Name kommt von seiner Form, die einer umgedrehten Flasche ähnelt. Den Namen müsst ihr euch aber nicht merken, denn….

Die SPD-Fraktion hat beantragt, diesen Teil in Dora-Duncker-Park umbenennen. Außerdem haben wir bereits letztes Jahr die Benennung des westlichen Teils des Flaschenhalsparks in Mezitli-Park angeregt nach unserer Partnergemeinde in der Türkei.

In den Flaschenhalspark kommt man über die Eingänge an der Yorckstraße, über eine Brücke aus dem Gleisdreieckpark oder der Monumentenbrücke.

Die Parkgestaltung achtet auf die Erhaltung der typischen Vegetation einer Bahnbrache, die sich die Natur zurückerobert hat. Hier gibt es wertvolle Lebensräume für verschiedene Pflanzen und Tiere.

Es gibt mehrere Wege. Der mittlere Weg führt auf dem alten Gleisbett entlang und ist schön zum Spazierengehen

Der Flaschenhalspark ist Bestandteil der „Schöneberger Schleife“. Sie führt vom Potsdamer Platz über den Gleisdreieckpark, den Flaschenhalspark bis zum Bahnhof Südkreuz und von dort über das Schöneberger Südgelände (Hans-Baluschek-Park) bis an die südliche Stadtgrenze.


Türchen Nr. 20: Die Yorckstraße

Auch die Yorckstraße gehört zum so genannten Generalszug, bei dem viele Straßen und Plätze in Schöneberg und Kreuzberg nach Schlachtenorten oder Generälen der Befreiungskriege gegen Napoleon benannt wurden.

Die Yorckstraße ist ein Verkehrsknotenpunkt mit S- und U-Bahn.

Es ist dort nicht immer angenehm und sicher für Radfahrende. Die SPD-Fraktion in der BVV hat im vergangenen Jahr beantragt, ordentliche Radspuren gemäß Mobilitätsgesetzes dort einzurichten.

Besonders sind die Yorckbrücken. Sie formen die Yorckstraße zu einem gefühlten Tunnel und verbinden Schöneberg und Kreuzberg.

Die Brücken waren mal wichtige Bahnverbindungen und sind heute Industriedenkmal. Die nicht mehr benötigten Brücken dienen jetzt teilweise im Gleisdreieckpark und Flaschenhalspark für Spaziergänge und Radfahren.

Rund um die Yorckstraße lockt jetzt viel Grün in den Parks und schöne Wege. Auch tolle Spielplätze sind dort entstanden.


Türchen Nr. 21: Die Pallasstraße

Bei der Pallasstraße denkt man zuerst an den Wohnriegel, der die Straße überspannt. Dieser mittlerweile denkmalgeschützte Wohnblock ist sicher eines der meistfotografierten Wohnhäuser im Kiez. Früher hieß er offiziell „Wohnen am Kleistpark“ oder inoffiziell „Sozialpalast“. Heute ist „Pallaseum“ auch der offizielle Name.

Der Gebäudekomplex hat 514 Wohnungen und 16 Gewerbeeinheiten und hat neben dem Riegel, der von der Straße zu sehen ist, auch Höfe und einen Gemeinschaftsgarten.

Nachdem das Pallaseum in seiner Anfangszeit ein Musterbeispiel für modernes Wohnen war, entwickelten sich später viele soziale Probleme und prekäre Situationen. Umso beeindruckender, wie Anwohnende mit dem Quartiersmanagement Schöneberger Norden und vielen Partner*innen das Bild ins Positive drehen konnten. Es gab und gibt Neugestaltungen, ein Café und vieles mehr. Diese Kraft und das Engagement der Menschen für ihren Kiez sind wirklich ein leuchtendes Beispiel.

Heute ist das Pallaseum fast schon Kult und die Wohnungen heiß begehrt. Trotzdem gibt es noch genug zu tun, damit die Erfolge vor Ort auch erhalten bleiben.

In der Pallasstraße gibt es auch einen Ort der Erinnerung: den Hochbunker. Er ist unter dem Einsatz von Zwangsarbeiter*innen entstanden während des Zweiten Weltkrieges. Später wurde er noch als Zivilschutzanlage und als Lager genutzt, seit 2011 steht er unter Denkmalschutz. Der Ort der Erinnerung erinnert an die Entstehungsgeschichte.


Türchen Nr. 22: Kleistpark

Der Heinrich-von-Kleist-Park hat echte Highlights: Die Königskolonnaden sind von 1780 und wurden 1910 umgesetzt. Ein echtes Schmuckstück bis heute.

Der Park wird rege von den Anwohnenden genutzt. Das geht nicht immer ohne Lärm und Vermüllung ab und beschäftigt deshalb auch ab und zu die Bezirkspolitik. Der Park soll bald saniert werden. Das Planungsverfahren steht noch ganz am Anfang. Es bleibt also spannend.

Das Gebäude im Park hat eine wechselvolle Geschichte: Vom Teil des Volksgerichtshofs mit furchtbaren Schauprozessen zur Zeit der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft über den Sitz des Alliierten Kontrollrats bis zum Berliner Kammergericht heute. Von 1944 bis 1945 tagte im Kammergericht der Volksgerichtshof. Dort fanden Schauprozesse statt u.a. gegen die Beteiligten vom Attentat des 20. Juli 1944. Ab 1945 war das Haus Sitz des Alliierten Kontrollrates. Nach der Wiedervereinigung ging das Gebäude an die deutsche Verwaltung. Heute ist dort das Berliner Kammergericht.


Türchen Nr. 23: Kaiser-Wilhelm-Platz

Der Platz wurde benannt nach Kaiser Wilhelm I und zeigt schöne Gründerzeithäuser. Er war einmal die Grenze zwischen „Neu-Schöneberg“ und „Alt-Schöneberg“.

Am Platz lag das historische Rathaus Schöneberg, das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Heute ist dort die Kaiser-Wilhelm-Galerie mit Fachhändler*innen, Arztpraxen und Nahversorgung.

Es gibt immer mal wieder Diskussionen, den Platz umzubenennen. Vielleicht mal ein großer Platz nach einer Frau benannt? Davon gibt es nicht viele in Berlin.

Mit guten Verkehrsanbindungen, Brunnen, Bänken und großem Baum ist der Platz quirlig und lebendig.

Am Kaiser-Wilhelm-Platz gibt es ein Mahnmal „Orte des Schreckens“, das an Orte des Schreckens erinnert, die während der Zeit des Nationalsozialismus erbaut und betrieben wurden. Ein identisches Mahnmal findet sich am Wittenbergplatz.


Türchen Nr. 24: Weihnachtssingen am Rathaus Schöneberg

Mit dem letzten Türchen des digitalen Adventskalenders wird es weihnachtlich. Traditionell treffen sich die Schöneberger*innen vor dem Rathaus Schöneberg am 24. Dezember zum jährlichen Weihnachtssingen. Auch das ist dieses Jahr natürlich anders.

Die Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler lädt daher ein zum digitalen Weihnachtssingen. Wer sich also mit weihnachtlichen Liedern und Unterstützung der Opernsängerin Nastassja Nass und dem „Schöneberger Blechbläserensemble“ von der Leo Kestenberg Musikschule in die richtige Stimmung zu Heiligabend versetzen lassen möchte, schaltet auf dieser Webseite ein ab 16:00 Uhr: berlin.de/ba-ts/weihnachten

Und natürlich auch noch ein paar Worte zum Rathaus Schöneberg. Es liegt nicht mehr in meinem Wahlkreis, prägt den Bezirk aber und ich verbringe hier sehr viele Abende und Stunden für die Schöneberger*innen.

Das Rathaus Schöneberg ist über 100 Jahre alt und hat eine bewegte Geschichte, die eng mit der Geschichte Berlins, Deutschlands und Europa verknüpft ist. Es war West-Berliner Regierungssitz, Amtssitz des regierenden Bürgermeisters und Tagungsort des Abgeordnetenhauses. Es beherbergte große Persönlichkeiten wie Willy Brandt und zumindest als Gast John F. Kennedy, der hier seinen berühmten Satz „Ich bin ein Berliner“ sagte.

Und das Rathaus Schöneberg war immer Symbol der Freiheit, nicht zuletzt durch die Freiheitsglocke. Diese war vor 70 Jahren das erste Mal zu hören. Sie ist eine Nachbildung der Liberty Bell in Philadelphia. Viele Amerikaner*innen haben für sie gespendet mit dem Antrieb dem Kommunismus etwas entgegenzusetzen und so kam sie schließlich ins damalige West-Berlin und in die geteilte Stadt. „Kreuzzug für die Freiheit“ hieß das damals in der sehr drastischen Wortwahl. Jeden Tag um 12:00 Uhr können alle in Schöneberg die Freiheitsglocke bis heute hören. Sie erinnert an Freiheit, Versöhnung und internationale Solidarität! Also auch passend zur Weihnachtszeit.


In diesem Sinne: danke für die gemeinsame Reise durch das schöne Schöneberg.