Themen im Fokus: Öffentlicher Raum für alle

Veröffentlicht von Wiebke Neumann 25. August 2020

Lebendige Kieze entstehen nur, wenn der öffentliche Raum für alle nutzbar und gestaltbar ist. Dafür braucht es verschiedene Elemente:

Neue Perspektiven und gerechtere Verteilung von Platz

Ich will, dass wir wieder mehr Lust wecken, sich öffentliche Räume zurückzuerobern. Die Fläche muss gerechter verteilt werden. Ich will Autos nicht abschaffen oder Autofahren verbieten. Aber ich will, dass für Radfahren, Fußverkehr und Begegnungen mehr Platz entsteht. Projekte wie Kiezerfahren öffnen neue Perspektiven und fördern umweltfreundliche Mobilität. Das will ich unterstützen. Denn Engagement braucht immer gute Rahmenbedingungen.

Mobilitätsmix für Berlin, aber stationsgebunden

Wir müssen Mobilitätsangebote stärker in die Kieze bringen. Daher freue ich mich über die Jelbi-Stationen, an denen Angebote von ÖPNV, Sharing (Roller, Räder, Autos) an einem Ort und mit einer App angeboten werden. Solche stationsgebundenen Sharingangebote helfen uns auch, das Free-Floating-Chaos von E-Rollern einzudämmen. Wir müssen hier mehr Regeln setzen von den Landesebene und mehr auf stationsgebundene Anbieter setzen.

Platz für Familien und Kinder – Spielplätze und Spielstraßen

Für Familien und Kinder ist der öffentliche Raum besonders wichtig. Kinder brauchen Platz zum Spielen und Toben – gerade in einer dicht bebauten Gegend wie Schöneberg. Wir haben tolle Parks und Grünanlagen. Und wir haben sehr schöne Spielplätze. Der Rahmen dafür wird auf der Landesebene entschieden. Wir müssen hier nachschärfen beim garantierten Platz an Spielplatzfläche.

(Temporäre) Spielstraßen können an den richtigen Stellen eine tolle Ergänzung für Familien sein und Nachbarschaften zusammenbringen. Dafür braucht es aber die richtigen Rahmenbedingungen und Engagement vor Ort. Andere Bezirke haben gezeigt, wie wertschätzend und effektiv die Engagierten unterstützt werden können. Hier brauchen wir einen berlinweiten Rahmen.

Sicherheit für alle – Keine Angsträume zulassen

Um sich im öffentlichen Raum frei bewegen zu können, müssen Menschen sich sicher fühlen. Besonders für Frauen und queere Menschen gibt es noch zu viele Angsträume in der Stadt. Beleuchtung und Stadtplanung können hier ganz viel bewirken, aber auch präventive Instrumente. Im Regenbogenkiez gibt es hier gute Beispiele wie ein Nachtbürgermeister, Nachtlichter oder auch eine mobile Wache der Polizei.

Saubere Straßen und Parks – Zum Begegnen und Erholen

In einem dicht bebauten Kiez wie Schöneberg sind Straßen, Plätze und Parks besonders wichtige Orte der Begegnung und Erholung. Entscheidend ist daher auch, dass sie sauber und gepflegt sind. Hier brauchen wir mehr Reinigung und Kontrollen. Und damit das nicht vom jeweiligen Personalbestand oder Prioritäten im jeweiligen Bezirksamt abhängt, sind berlinweite Kooperationen und Projekte wichtig. Die BSR ist dabei ein guter Partner.