Themen im Fokus: Gleichstellung ist divers

Veröffentlicht von Wiebke Neumann 27. August 2020

In Berlin und Schöneberg schlägt das Herz der queeren Community.

Ich stehe dafür, dass alle Menschen unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, Herkunft, Religion, Alter oder Einkommen die Möglichkeit eines guten und selbstbestimmten Lebens haben. Deshalb unterstütze ich das Berliner Landes-Antidiskriminierungsgesetz (LAGD).

Noch viel zu tun im Bund…

Für die queere Community ist noch längst nicht alles erreicht, nur weil es die “Ehe für alle” gibt. Es braucht die Anerkennung und rechtliche Absicherung von Regenbogenfamilien, eine Reform der Blutspende und ein Gesetz zur geschlechtlichen Selbstbestimmung statt des Transsexuellengesetz. Die Merkmale sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität müssen im Artikel 3 GG ergänzt werden. Vieles sind Bundesthemen, hier ist eine Vernetzung mit anderen Bundesländern wichtig.

…und im Land

In Berlin sind Antidiskriminierungsarbeit, Gewaltprävention und Akzeptanzarbeit für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt wichtige politische Ziele für die SPD. Besonders im Regenbogenkiez sind diese Themen jeden Tag präsent.

Gewaltprävention und Sicherheit

Anti-queere Gewaltprävention ist ein wichtiges Thema. Die Angriffe auf LGBTIQ* haben deutlich zugenommen. Besonders im Regenbogenkiez gibt es Ansätze der Prävention (Nachtlichter, Nachbürgermeister*in, Infopoint, usw.). Die Ansprechpartner*innen bei der Landespolizei für LGBTIQ* sorgen für eine hohe Sensibilisierung in ganz Berlin. Die Mobile Wache der Polizei war ein wichtiger Schritt für mehr Sicherheit rund um den Nollendorfkiez. Und es gibt tolle Projekte und Träger im Regenbogenkiez, die sich gegen Diskriminierung und Gewalt einsetzen.

Queerpolitik auch beim sozialen Zusammenhalt

Bei meinem Schwerpunkt des sozialen Zusammenhalts gehören die Belange und Lebensrealitäten der queeren Community selbstverständlich dazu. Die Träger und Engagierten vor Ort sind Säulen der Gesellschaft und brauchen Wertschätzung und Unterstützung.

Beratungsangebote für Regenbogenfamilien oder solche, die es werden wollen, müssen ausgebaut werden. Das erste Beratungsangebot dieser Art entstand natürlich in Tempelhof-Schöneberg.

Das queere Jugendzentrum ist ein wichtiges Projekt und zeigt, wie vielfältig die queere Community ist und wie vielfältig auch die Angebote sein müssen. Ich hätte es auch gern in Schöneberg gesehen.

Queere Lebenswelten müssen auch in Schulbüchern und Medien viel mehr präsent sein. Da hat rot-rot-grün in Berlin mit mehr Mitteln und einer Fachstelle für Queere Bildung gehandelt.

Pflege ist auch ein Thema für die queere Community und das Qualitätssiegel „Lebensort Vielfalt“ braucht es in mehr Pflegeeinrichtungen. In Schöneberg gibt es dafür bereits positive Beispiele.

Queere Obdachlose und Geflüchtete brauchen passgenaue Angebote und Orte, an denen sie sich sicher und akzeptiert fühlen.

Sichtbarkeit

Die queere Community gehört zu Berlin und das muss immer wieder sichtbar werden. Der CSD, der IDAHOBIT und das Lesbisch-Schwule Straßenfest sind Highlights in jedem Jahr und Gelegenheit, sichtbar und laut gegen Diskriminierungen und für queere Sichtbarkeit vor Ort zu sein. Im Regenbogenkiez gibt es an 365 Tagen im Jahr Sichtbarkeit und das soll auch so bleiben. Deshalb brauchen die Gewerbetreibenden dort in diesem Jahr besondere Unterstützung, damit sie auch weiterhin das Herz der queeren Community lebendig gestalten und Raum bieten, die eigene Identität auszuleben. 

Echte Gleichstellung gibt es nur, wenn sie divers ist. Dafür setze ich mich ein.