Wie kommt es eigentlich zu einer Rede im Parlament?

Veröffentlicht von Wiebke Neumann 9. April 2024

Im Parlament zu sprechen, an das Redepult im Plenarsaal zu treten und vor allen Kolleg*innen über Themen zu sprechen, ist schon etwas Besonderes. Hier ist das Herz der Berliner Politik. 

Der Weg dahin ist meist sehr kurzfristig.


Am Dienstag während unserer SPD-Fraktionssitzung erfährt man, zu welchen Themen welche Redner*innen vorgesehen sind. Meist konnte man es sich bereits im Vorfeld anhand der Tagesordnungspunkte denken. Beispielsweise wenn das eigene Fachthema mit einem Antrag auf der Tagesordnung steht. Oft gibt es auch vorher schon ein Signal oder die Frage, ob man diese Rede übernehmen würde.

Dann beginnt man, sich inhaltlich mit den entsprechenden Tagesordnungspunkten näher auseinanderzusetzen. Dienstag ist noch nicht ganz klar, welche Tagesordnungspunkte tatsächlich diskutiert werden. Das hängt unter anderem von den Prioritätensetzungen aller Fraktionen im AGH ab.


Mittwoch ist dann schon klarer, über welche Anträge ggf. ohne Beratung überwiesen oder beschlossen werden und welche Tagesordnungspunkte noch auf der Sitzung diskutiert werden mussten. Für mich blieben im März zwei Reden übrig und so war nun die Zeit, die Reden zu schreiben, zumindest einen ersten Entwurf. Die Redezeit von 3 bzw. 5 Minuten ist ebenfalls vorher festgelegt. Der Entwurf muss also auch auf passende Länge geprüft werden. Dabei hilft mit mein Team.


Der Tag der Rede war dann Donnerstag, Plenartag, und da hieß es warten. Auch jetzt war immer noch nicht klar, welche Tagesordnungspunkte wirklich drankommen oder vielleicht doch noch vertagt werden. Zeit nochmal über meinen Redeentwurf zu gucken und eine finale Version zu erstellen. Und schließlich war es endlich so weit:
 
Meine erste Rede: der Landesmindestlohn